Stephen Bannon war bis vor wenigen Monaten kaum jemandem in Europa bekannt. Jetzt ist er bekannt, denn er verhalf Donald Trump ins Weiße Haus und arbeitet dort seit Jänner als Strategiechef des neuen Präsidenten. Zuvor baute er die Online-Nachrichtenseite „Breitbart“ zum Reichweitenkaiser auf – indem er Wahrheiten veröffentlichen ließ, die die großen Mainstream-Medien verschwiegen. Unsere Journalisten nennen ihn deshalb „rechtsextrem“.
Journalisten, die nicht mithelfen die Welt zu retuschieren, sind in in der Diktion wieder anderer Journalisten – die sich sehr gerne selbst als „links“ bezeichnen, im selben Atemzug aber einen atomaren Erstschlag gegen, zum Beispiel, den Iran fordern – böse. Quertreiber sind böse. In der ersten Steigerungsstufe nennt man sie „umstritten“, irgendwann sind sie „rechts“ oder gar „rechtsextrem“. All diese Begriffe sollen den Quertreiber, der nicht gewillt ist sich unterzuordnen, diffamieren und ihn aus der Komfortzone drängen, um sich eine inhaltliche Diskussion im Vorfeld zu ersparen.
Wenige Tage nach der Amtseinführung von Trump sagte Stephan Bannon in einem Interview mit den „New York Times“ den Medien ins Gesicht: „Sie verstehen dieses Land nicht. Sie haben immer noch nicht begriffen, warum Trump Präsident ist. Sie sollten sich schämen und demütig sein und den Mund halten und mal eine Weile lang zuhören.“ Mit Blick auf das US-Wahlergebnis sagte Bannon, die „Elitenmedien“ hätten zu 100 Prozent falsch gelegen. „Deshalb habt ihr keine Macht“, fasste Bannon zusammen. „Ihr wurdet gedemütigt.“
Die Medien würden Krieg gegen die neue Regierung führen, weil sie systematisch Realitätsverweigerung betreiben würden: „Ihr seid die Opposition. Nicht die demokratische Partei. Ihr seid die Opposition. Die Medien sind die Oppositionspartei.“
Auch in Österreich sind manche Medien in Opposition. Sie argumentieren zwar wunderbar im Sinne der Regierung und wirken daher sehr staatstragend. Aber sie sind in Opposition zum Volk. Und weil sie so ideologisiert und von sich selbst überzeugt sind, werden sie erst aufwachen, wenn ihnen ein Bannon hierzulande ähnliches erzählt.
Foto: facebook.com/DonaldTrump